Überschriften: Unterschiede zwischen der ZEIT und sozialen Medien #006

Sie schreien mir in sozialen Netzwerken data driven optimiert entgegen. Ihr Erfolg ist in real time messbar, im war room rasch das Bild ausgetauscht, eine Zeile verändert, sales up or down, bingo, die Logarithmen funktionieren. Tausendfach. Auch wenn ich mich als Konsument zunehmend genervt fühle. Alles zu durchschaubar und austauschbar. Worum gings gerade?

Auf der anderen Seite ein Blick in die alte Tante ZEIT. „Damit ist nicht zu rechnen“ (Abiproteste wegen zu schwerer Matheprüfung), „Die Lässigkeit trügt“ (Zeit-Studie zur Seelenlage der Deutschen) und schliesslich Im Motorenwerk des Sozialismus„. Coole Fotomontage inclusive: Marx im BMW. Causa Kollektivierung, von Juso-Chef Kevin Kühnert in der ZEIT eine Woche zuvor geschickt plaziert.

Gesicherte Erkenntnisse 

Überschriften wie „Die 10 besten Smartphones“ und „5 Gründe für einen Kurzurlaub“ bringen höhere click und conversion rates, bei Twitter ziehen Verben und Adverbien in der Headline. Eine hohe response rate bringen allgemeine Schlüsselworte wie „Einmalig“, „Top“ oder „Sehenswert“, mehr likes und shares geben auch Worte wie nein, stop, top, einfach und einmalig. 3-6 Worte maximal, aktiv formuliert, gern Signalwörter verwenden und keywords an erster Stelle setzen. Dringlichkeit triggern, fragend formulieren. All das ist messbar, belastbar, prognostizierbar.

Kara Tardif (Associate Manager, SEO at Reebok) bricht es auf Brand Marketing vs. SEO runter:

• It’s the battle of creativity vs.
data-driven decision making.

• Creativity may win awards and likes, but
clarity wins organic traffic, sales and repeat visits.

Für Marken ist ein solches Sperrfeuer eher problematisch: es gibt kaum Steigerungsmöglichkeiten. Zumal die Frage, welche Zielgruppe ich damit erreiche und aufbaue, offen ist.  Wie auch immer – ich fühle mich belästigt und für dumm verkauft..

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