Unterwegs im Odenwald

Im Heidelberger Hinterland liegt eine der ältesten christianisierten Gegenden Europas, der Odenwald. Er hat sich in den letzten 70 Jahren allerdings verändert. Die traditionellen Bauernhäuser sind weitgehend verschwunden, die kleinbäuerliche Landwirtschaft rentiert sich längst nicht mehr Dafür legen sich Neubausiedlungen wie Speckgürtel um die alten Dörfer. Aber durch die Wälder streifen über alte Wege und Stege ist immer noch wie eine Zeitreise, ein Eintritt in eine wunderbare Welt.

Die Christianisierung

Im siebten und achten Jahrhundert wurde der Odenwald durch iro-schottische Mönche christianisiert – als eine der ersten europäischen Regionen überhaupt! Im fruchtbaren Bauland entstanden verstreute Siedlungen, während der restliche Odenwald mit seinen kargen Buntsandsteinböden weitgehend unbewohnt blieb.

Vier Benediktinerklöstern wurde von der fränkischen Zentralgewalt dann die Aufgabe zugewiesen, den Odenwald zu erschliessen. Die Kloster Lorsch, Fulda, Amorbach und Mosbach nahmen das Land von allen Himmelsrichtungen quasi in die Zange, wobei das Kloster Amorbach die größte Bedeutung für die kirchliche, kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung hatte.

Am Beispiel Amorbach

Amorbach war über Jahrhunderte das (geistliche) Zentrum des Odenwalds, im frühen 20. Jahrhundert touristisch aus dem Dornröschenschlaf geweckt, was in den Dreissigern mit Kraft durch Freude (KdF) im Massentourismus kulminierte.

Danach verblasste Amorbach und als Touristenmagnet, siehe die Laufenden Ermittlungen #003 Amorsbrunn. Die Stadt schrumpfte, zahlreiche Häuser standen und stehen leer – aber in den letzten Jahren  herrscht wieder Aufbruchstimmung.

Eine neue Generation Odenwälder

Biobauern, regionale Küche, Handwerker, Pioniere und Publikationen: In meiner heavy rotation mit dabei: der  Landlebenblog von der famosen Edelfeder Friederike Kroitzsch, die es dank des SWF4 aus Berlin in den Odenwald verschlug, über den sie von Mosbach und Buchen aus berichtet. Für Ärger und kreativen Protest sorgte der Artikel von Antonia Baum über ihre Jugend in der Odenwaldhölle und nicht nur designtechnisch ganz vorne mit dabei: MyOdenwald – das Heimatmagazin, gedruckt und herausgegeben von der Fotografin Petra Arnold. Es gibt sogar einen Odenwald TV, auf youtube sind die Vlogger Püffchens Unterwegs im Odenwald und den Rest entdecken Sie am besten selbst!

Sehenswert: Aus erster Hand

Und wenn Sie mehr über Amorbach, seine wechselvolle Geschichte, von den Kelten über das Kloster, der (seinerzeit) grössten Orgel der Welt, die kurzen Jahre als Fürstentum bis hin zu Krach durch Fremde (KdF) – in diesem Video werden Sie bestens informiert und unterhalten:

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