780 Steine und 40776 Buchstaben
Wie wär´s mit einer kleinen Zeitreise (oder Wanderung) durch den Hutzelwald, den Sau- und Überzwerch, oder vom Biersieder zum Kaiserfranzweg? In Heidelberg ist nichts unmöglich! Denn am 26. Dezember 1887 beriet die Heidelberger „Waldkommission“ der Stadt über einen „Antrag des Gemeinnützigen Vereins, die Herstellung von Wegweisern zu gestatten … Es ist demselben zu erwidern, dass es zunächst unzweckmässig erscheint, Holztafeln, welche leicht entfernt und zerstört werden, als Wegweiser zu verwenden.
Die Waldkommission
Ferner glaubt die Waldkommission, dass es gerde im Interesse Wegunkundiger liegt, ein einheitliches System an Wegweisern herzustellen, und dass sich die Waldkommission angelegen sein lassen wird, das schon sehr ausgedehnte Netz von steinernen Wegweisern noch zu vervollständigen, und dass sie den gemeinnützigen Verein bitte, seine Wünsche in Bezug auf einzelne solche Wegweiser mitzuteilen, welchen bereitwillig entsprochen werden wird.“
Hitzefrei!
780 Wegweiser rund um Heidelberg weisen bis heute dem orientierungslosen Wanderer den Weg, wobei der Stein kaum verwittert, die Schrift aber schon.
Deshalb mussten zwischen 2008 und 2016 hundert Freiwillige ran, um 40.776 Buchstaben, statistisch genau waren es 53 pro Stein und 407 pro Freizeitmaler, mit dem Pinsel nachzuziehen. Und bis heute ist eine kleine Gruppe immer noch damit beschäftigt, unter ihnen Achim Leuschen.
Ich traf ihn auf dem Philosophenweg, bat ihn um ein Foto – und Achim, ein pensionierter Lehrer, den ich vor Jahrzehnten mit der Schüler-Lehrer-Band „Hitzefrei“ aufnahm, musste sich nicht einmal umdrehen, sondern erkannte mich gleich an meiner Stimme. Was für ein Ohr, was für ein ein Zufall!
Wir kamen wir ins Gespräch, ich bekam den informativen Flyer der Stadt in die Hand gedrückt und werde in den nächsten Wochen mit Achim das Thema unbedingt nochmal aufgreifen, einfach zu spannend, diese Story!